Erkläre Chimäre

Folge: 949 | 31. Mai 2015 | Sender: WDR | Regie: Kaspar Heidelbach
Bild: WDR/Martin Valentin Menke
So war der Tatort:

Atemberaubend.

Angesichts der seltenen Spannungsmomente aber weniger für den Zuschauer, als vielmehr für Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl): Der verschluckt sich in Erkläre Chimäre nach einer feuchtfröhlichen Feier mit Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und der frisch zur Kommissarin beförderten Ex-Assistentin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) nämlich bei einem Anti-Kater-Snack so böse, dass ihm Boerne per Luftröhrenschnitt mit einem Kugelschreiber (Aufdruck: Luftkurort Davos) das Leben retten muss.

Die übrigen 80 Minuten kann sich der bedauernswerte St. Pauli-Fan nur noch mit Röchelstimme verständigen: Schauspieler Axel Prahl zieht das bemerkenswert konsequent durch, und doch ist der Drehbuchkniff auf Dauer eher anstrengender als amüsanter Natur.

Den drohenden Bolustod, dem Thiel gerade noch von der Schippe springt, kennt das Stammpublikum bereits aus dem jüngsten Hamburger Tatort Die Feigheit des Löwen – und auch der teure Uralt-Champagner, den der ermordete Brasilianer Luiz Bensao für Boernes reichen Erbonkel Gustav von Elst (Christian Kohlund, Abendstern) in einer Weinhandlung veräußern sollte, kommt einem seit dem Bodensee-Krimi Chateau Mort irgendwie bekannt vor. Und dann ist da noch Crystal Meth-Opfer Tom Schosser (François Goeske, Häschen in der Grube): Nach Paradies und Borowski und der Himmel über Kiel scheint die chemische Droge endgültig ihren festen Platz im Standardrepertoire der Drehbuchautoren gefunden zu haben.

Der mit unzähligen kuriosen Zufällen gespickte Kriminalfall ist aber ohnehin nur Nebensache: Das eingespielte Autorenduo Stefan Cantz und Jan Hinter, das zum zehnten Mal ein Drehbuch für den Krimi aus Westfalen beisteuert, hat sich für den 27. Einsatz ihrer Quotenkönige nämlich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Thiel und Boerne heiraten! Zumindest geben die beiden denTrauschein vor – denn Boerne will bei seinem schwulen Erb-Onkel Eindruck machen, um dessen Ferienhaus in Florida zu erben.


VON ELST:
Wenn das nicht die ideale Verbindung ist.

THIEL:
Tja, es ließ sich quasi gar nicht vermeiden.


Es sind die amüsantesten Szenen im 949. Tatort, bei dem die Spannung einmal mehr komplett hinter den mal mehr, mal weniger witzigen Drehbucheinfällen zurückstehen muss. Thiel und Boerne erweisen sich tatsächlich als ideale Verbindung: Während der Professor fast Gefallen an dem absurden Arrangement zu finden scheint, sträubt sich der Kommissar anfangs energisch – lässt es sich aber nicht nehmen, neckische Seitenhiebe auf seinen vermeintlich Liebsten zu verteilen.

Mit zunehmender Spieldauer übertreiben es die Filmemacher mit diesem originellen Nebenkriegsschauplatz aber ein wenig, so dass der "Schlitzer von Münster" – und auch dessen obligatorisches zweites Opfer – immer wieder zur Nebensache werden. Exemplarisch dafür stehen die schwachen Schlussminuten: Das Tatmotiv wird in wenigen knappen Sätzen abgefrühstückt, obwohl sich eine ausführliche Aufarbeitung durchaus angeboten hätte.

Der Tathergang hingegen wird am Seziertisch ausführlich rekapituliert – schließlich soll Erkläre Chimäre ja nicht nur Komödie, sondern auch Krimi sein, und da sollte zumindest eine halbwegs plausible Auflösung der Geschichte her. Kaum sind alle offenen Fragen geklärt, widmet sich Regisseur Kaspar Heidelbach (Dicker als Wasser) aber wieder dem offenbar wichtigeren Handlungsstrang – der folgenreichen Scheinheirat von Thiel und Boerne.

Fast leid tun kann einem diesmal die von Boerne dauergetadelte Silke "Alberich" Haller (Christine Urspruch): Die Filmemacher stecken die kleinwüchsige Assistentin in ein witzloses Schneewittchen-Kostüm (Boerne: "Wo haben Sie denn die sieben Zwerge? Also die anderen sechs?"), über das außer dem Professor auch wirklich niemand lachen kann. Eingefleischte Fans der Tatort-Folgen aus Münster dürften aber selbst an dieser Szene Gefallen finden – wie auch am Rest des vornehmlich von Albernheiten geprägten, aber gänzlich spannungsfreien Schmunzel-Krimis.

Bewertung: 5/10

Roomservice

Folge: 948 | 25. Mai 2015 | Sender: SWR | Regie: Tim Trageser
Bild: SWR/Alexander Kluge
So war der Tatort:

Verschlimmbessert – und das geht schon beim Krimititel los.

Zimmermädchen Yasemin Akhtar (Naima Fehrenbacher), die einleitend in einem Kurpfälzer Luxushotel zu Tode stürzt, meldet sich vor ihrem Reinigungsbesuch einer Suite nämlich mit "Housekeeping!" – der titelgebende Roomservice hingegen spielt im Tatort aus Ludwigshafen eher im übertragenen Sinn eine Rolle, weil ihre Leistungen sich nicht aufs Staub wischen und Betten machen beschränken. Der ursprüngliche Arbeitstitel Mord in Suite 426 wäre allerdings die noch unglücklichere Wahl gewesen, weil der Mord an ihr im Treppenhaus stattfindet – und vielleicht klingt ein Anglizismus einfach ein bisschen moderner, und das kann dem zuletzt immer überholter wirkenden Tatort aus der Pfalz ja eigentlich nur gut tun.

Die Bemühungen der Drehbuchautoren Stefan Dähnert (Letzte Tage) und Patrick Brunken, den Krimi aus Ludwigshafen nach der jahrelangen Durststrecke und dem peinlichen Tiefpunkt Die Sonne stirbt wie ein Tier wieder auf Kurs zu bringen, sind spürbar, doch fruchten wollen sie kaum: Die altgedienten Figuren – allen voran Assistentin Edith Keller (Annalena Schmidt) – wirken hier wie Relikte aus vergangenen Tatort-Jahrzehnten und staunen Bauklötze, wenn sich die übermotivierte Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter) kofferweise High-Tech ins Büro liefern lässt und in einer Tour auf ihrem Tablet herumwischt, ohne das sie vermutlich nicht mal zur nächsten Bushaltestelle finden würde.

Beim 62. Einsatz von Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wirkt ihr langjähriger Partner Mario Kopper (Andreas Hoppe) daher auch mehr denn je wie ein unnötiger Sidekick. Es passt ins Bild, dass sich der Kommissar irgendwann selbst in Frage stellt und den Nagel damit auf den Kopf trifft.


KOPPER:
Ich dachte schon, ihr braucht mich überhaupt nicht mehr!


Bei Aussicht auf eine ebenbürtige Nachfolgerin bräuchte man auch längst keine Lena Odenthal mehr – doch die in achselfreien Blümchen-Tops ermittelnde Stern sorgt beim altbacken arrangierten und erneut vorprogrammierten Generationenkonflikt mit der dienstältesten Tatort-Kommissarin eher für Fremdschäm-Momente als für den erhofften frischen Wind.

Zur Rekonstruktion des Tathergangs schmeißt die pseudo-hippe LKA-Überfliegerin gemeinsam mit Spurensicherungsleiter Peter Becker (Peter Espeloer) eine Plastikpuppe durchs Treppenhaus – zum Ärger des überzeichneten Hotelchefs Dreusen (David C. Brunners), der natürlich auf möglichst geräuschfreie Ermittlungen drängt. Warum, bleibt rätselhaft: Spätestens in der zweiten Filmhälfte schlendern in diesem Tatort gar keine Hotelgäste mehr über den Flur. Statt an Klischees wurde offenbar an Statisten, im Präsidium hingegen an originellen Dialogen und an Getränken gespart: Kopper und Dreusen trinken aus leeren Bechern, weil die Requisite ihnen nichts eingeschenkt hat.

Neben diesen handwerklichen Mängeln bietet der von Regisseur Tim Trageser (Höllenfahrt) inszenierte Krimi vor allem langweilige Figuren: Wer im Tatort einen Dienstwagen samt Chauffeur sein eigen nennt, der hat eigentlich grundsätzlich Dreck am Stecken. So auch EU-Kommissar Joseph Sattler (Peter Sattmann, Schatten), das Tatort-Pendant zum ehemaligen IWF-Präsidenten Dominique Strauss-Kahn, der das ermordete Zimmermädchen im Bademantel empfangen hat und auf alles scharf ist, was dunkle Haare hat – doch sogar die blonde Stern muss sich bei ihrem naiven Hausbesuch seiner Avancen erwehren.

Für die wenigen Überraschungsmomente in Roomservice sorgt die toughe Valerie Sattler (souverän: Suzanne von Borsody, Schwarzer Peter): Die Seitenhiebe auf die Umtriebigkeit ihres Mannes ("Kannst du nicht einmal versuchen, deinen Schwanz im Zaum zu halten?") haben Biss, wenngleich die Juristin beim Mondscheingespräch mit Odenthal eine glaubwürdige Erklärung schuldig bleibt, warum sie in einer sagenhaften Nibelungentreue zu ihrem dauerfremdgehenden Gatten steht. "Ein Ende ist immer auch ein Anfang", philosophiert Odenthal in einer anderen Szene weise – und bringt damit auf den Punkt, was auch ihr bald blühen könnte.

Bewertung: 3/10

Kälter als der Tod

Folge: 947 | 17. Mai 2015 | Sender: HR | Regie: Florian Schwarz
Bild: HR/Benjamin Knabe
So war der Tatort:

Überraschend sympathisch – denn die neuen Frankfurter Hauptkommissare Anna Janneke (Margarita Broich, Vergessene Erinnerung) und Paul Brix (Wolfram Koch, Hinkebein) präsentieren sich bei ihrem Debüt eine ganze Ecke weniger egomanisch als ihre Vorgänger in Hessen.

Man denke nur zurück an Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki) und Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf), die der Krimireihe zwar Meilensteine wie Unter uns oder Weil sie böse sind bescherten, charakterlich aber kompliziert gestrickt waren – oder an den mürrischen Alkoholiker Frank Steier (Joachim Król), der nach einigen starken Fällen mit Kollegin Conny Mey (Nina Kunzendorf) in Das Haus am Ende der Straße einen fabelhaften Solo-Abschied feierte.

Keine kleinen Fußstapfen also, in die die etwas hausmütterlich wirkende Hobby-Fotografin Anna Janneke (die eigentlich Selma Jacobi heißen sollte) und der abgebrühte Ex-Sitte-Ermittler Paul Brix treten, doch der Hessische Rundfunk geht auf Nummer Sicher: Am Ruder sitzen Regisseur Florian Schwarz und Drehbuchautor Michael Proehl, die nach Weil sie böse sind zuletzt sogar den besten Tatort aller Zeiten arrangierten.

Die stilistische Nähe zum einzigartigen Genre-Mix Im Schmerz geboren blitzt denn auch gelegentlich auf: Das großartige Finale erinnert an stimmungsvolle Italo-Western oder Quentin Tarantinos Django Unchained – und die regelmäßigen Imaginations-Flashs, bei denen Janneke und  Brix sich plötzlich mitten im Geschehen der Vergangenheit befinden, wecken Erinnerungen an FBI-Profiler Will Graham (Hugh Dancy), der sich in der US-Erfolgsserie Hannibal in die Gedankenwelt brutaler Serientäter hineinversetzt.

Aber kann die Geschichte mit dieser erneut herausragenden Inszenierung und dem ausgefallenen Erzählstil mithalten?

Nicht ganz. Obwohl die Einführung der Figuren – eher ungewöhnlich für eine Debütfolge – und der vorprogrammierte Konflikt mit Kommissariatsleiter Henning Riefenstahl (Roeland Wiesnekker, Alle meine Jungs) angenehm knapp ausfallen, hat Kälter als der Tod bis zum furiosen Showdown mit einigen Längen und so manchem aufgesagt klingenden Dialog kämpfen.

Zudem wirkt das Drehbuch überfrachtet: Die ermordete Familie Sander, die Janneke und Brix in Esszimmer und Küche eines Einfamilienhauses finden, das verschwundene Kindermädchen Miranda Kador (Emily Cox, Hydra), das sich mit Tochter Jule Sander (Charleen Deetz, Kinderland) aus dem Staub gemacht hat, Inzest und ein düsteres Familiengeheimnis, das triste Eheleben von Martin (Roman Knizka, Todesstrafe) und Silke Kern (Carina Wiese, Todesschütze), das bisweilen ins Groteske abdriftet ("Ich möchte nachher mit dir schlafen." - "Ich freu mich.") , und dann auch noch der einsame Paketbote Achim Lechenberg (Sebastian Schwarz, Großer schwarzer Vogel), der es mit dem Briefgeheimnis nicht so genau nimmt – ein bisschen viel für neunzig Krimiminuten.

Vor allem Brix' Besuch bei Lechenberg wirkt wie ein unnötiger Exkurs – zumal dessen Auftritt um Längen harmloser ausfällt als der von Paketzusteller Kai Korthals (Lars Eidinger), der im vielgelobten Kieler Tatort Borowski und der stille Gast vielen Zuschauern das Blut in den Adern gefrieren ließ. Auch mit ihrer ziemlich offensichtlichen falschen Fährte dürften die Filmemacher krimierprobte Zuschauer kaum von der richtigen Auflösung abbringen – ein sonderlich kniffliger Whodunit ist der 947. Tatort also nicht, und nicht nur das entscheidende Indiz um eine in Endlosschleife dudelnde CD wirkt reichlich konstruiert.

So ist der Einstand der neuen Frankfurter Hauptkommissare, in dem es einige seltsame Verweise auf die Zeit der NS-Diktatur zu entdecken gibt, unter dem Strich zwar ein guter und unterhaltsamer, aber kein überragender Auftakt: Statt mit einer raffinierten Geschichte überzeugt Kälter als der Tod mit einer tollen Inszenierung und zwei sympathischen Ermittlern, auf deren nächste Fälle man gespannt sein darf.

Bewertung: 7/10

Schwerelos

Folge: 946 | 3. Mai 2015 | Sender: WDR | Regie: Züli Aladag
Bild: WDR/Thomas Kost
So war der Tatort:

Schwerelos – denn im sehr treffend betitelten sechsten Dortmunder Tatort verlieren gleich mehrere Kommissare die Bodenhaftung.

Das liegt vielleicht auch daran, dass zum ersten Mal nicht Jürgen Werner, der die ersten fünf Dortmunder Tatort-Folgen von Alter Ego bis Hydra konzipierte, das Drehbuch schrieb: Das Skript stammt aus der Feder von Benjamin Braeunlich, der die Gefühlswelt der Ermittler und die sich daraus ergebenden Spannungen zur Antriebsfeder seiner Geschichte macht. Der aufzuklärende Mord an Fallschirmspringer Leo Janek (Florent Raimond) gibt in Schwerelos nur noch den erzählerischen Rahmen vor – so weit ging Werner bis dato nie, denn trotz aller privaten Störfeuer bildete der Kriminalfall bisher immer das Herz der Handlung.

Diesmal ist das anders: Schon der einleitende Leichenfund – bzw. Verletztenfund – ist rein zufälliger Natur, denn Hauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) wird nicht etwa zum Tatort gerufen, sondern ist bereits vor Ort, weil sie sich in einem Krankenhaus nach ihrem abgetauchten Sohn erkundigen will. Später ist es dann Oberkommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel), die sich in eine Affäre mit Fallschirmspringer Jules Lanke (Albrecht Schuch, Allmächtig) stürzt und damit rasende Eifersucht bei ihrem Ex-Freund Daniel Kossik (Stefan Konarske) auslöst, mit dem sie sich das Büro teilt.

Private Probleme an allen Ecken und Enden: Im Mittelteil des Films spielt der Kriminalfall eine Viertelstunde lang überhaupt keine Rolle mehr, und spätestens, als Dalay und Janek aus luftiger Höhe ins kalte Wasser der Urfttalsperre springen und eine gemeinsame Nacht verbringen, geht es nur noch um das seelische Innenleben der Kommisarin. Dalays Affäre fehlt es allerdings an Spannungsmomenten, und auch Kossik tut immer das, was man als nächstes von ihm erwarten würde – so wirkt das Krimidrama recht formelhaft.

Dass der 946. Tatort trotzdem überzeugt, liegt daher weniger an einer kniffligen Auflösung der Täterfrage oder einer steilen Spannungskurve, sondern an anderen Qualitäten: In Schwerelos ist nicht ein finaler Aha-Moment, sondern der Weg dahin das Ziel.

Regisseur Züli Aladag (Erfroren) inszeniert einen ruhigen, aber kraftvollen Film, der in den Nebenrollen ansprechend besetzt ist und auch handwerklich in der ersten Liga spielt. Begleitet von einem atmosphärischen Soundtrack greifen die Filmemacher das titelgebende Schwerelos-Motiv vor der Kulisse trister Hochöfen immer wieder visuell auf: Ausgedehnte Kamerafahrten, toll fotografierte Base-Jumps und majestätische Aufnahmen aus der Vogelpespektive ziehen sich wie ein roter Faden durch den Tatort – auch wenn es Kameramann Yoshi Heimrath ein wenig übertreibt und auch die eine oder andere weniger bedeutende Szene durch perspektivische Spielereien künstlich überhöht.

Doch was ist eigentlich mit Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann), der Bönisch & Co. (und auch so manchen Zuschauer) bei seinen bisherigen Einsätzen mit seiner Kotzbrocken-Attitüde das Fürchten lehrte?

Der gibt sich ungewohnt handzahm und zeigt sich als einziger Ermittler von einer bodenständigen Seite, die man zwar so noch nicht von ihm kannte, die ihm aber durchaus gut zu Gesicht steht. Das Enfant terrible der Krimireihe mausert sich schnell zum Ersatzvater für den kleinen Martin Janek (stark: Jungschauspieler Mats Hugo), der nach dem Tod seines Vaters kaum noch spricht, und zu dem auch seine Mutter Klara (Inez Bjørg David) keinen Zugang mehr findet.

Fabers typische Ego-Touren und bissige One-Liner sucht man aber bis auf wenige Ausnahmen ("Wieder vom Hochofen gehüpft heute Nacht?") vergeblich: Der exzentrische Ermittler reagiert sich diesmal nicht an seinen Kollegen, sondern beim Tennisspielen ab und bildet den Ruhepol des stimmungsvollen Krimidramas, in dem der Mordfall fast nur schmückendes Beiwerk ist.

Der WDR setzt seinen Weg damit fort und orientiert sich an der horizontalen Figurenentwicklung amerikanischer Erfolgsserien, deren Originalität der Dortmunder Tatort aber noch immer nicht ganz erreicht.

Bewertung: 6/10